KI – Mensch – Gesellschaft
Den Wandel des Mensch-Technik-Verhältnisses durch Künstliche Intelligenz ganzheitlich verstehen und bewerten (KIMeGe)
Ziele und Fragestellungen
KI stellt eine Schlüsseltechnologie des technologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Wandels im 21. Jahrhundert dar. Immer mehr technologische Entwicklungen und Anwendungen bauen auf maschinellem Lernen und den dadurch entstehenden Möglichkeiten der Datensammlung, -nutzung und -verwertung auf. Die Folgen für die Gesellschaft und die darin lebenden Individuen werden jedoch noch kaum systematisch aus sozialwissenschaftlichen Perspektiven analysiert. Das Projekt KIMeGe bündelt und vereint solche Perspektiven, um die gesellschaftlichen Implikationen von KI ganzheitlich zu erforschen. Auf diese Weise wird eine empirisch fundierte und wissenschaftlich abgesicherte Wissensbasis geschaffen, mit der die gesellschaftlichen Potenziale, Grenzen und Risiken von KI realistisch eingeordnet und mit Blick auf zukünftige Entwicklungen gesellschaftsbezogen abgeschätzt werden können.
Vorgehen
Das Projekt KIMeGe besteht aus mehreren Teilen, die in der Zusammenschau ein umfassendes Bild der Potenziale und Risiken von KI im Mensch-Technik-Verhältnis zeichnen. Dazu gehören:
- Empirische Fallstudien zur Praxis von KI im Kontext von qualifizierter Wissensarbeit
- Eine qualitative Expert:innen-Befragung und eine quantitative Umfrage mit Bürger:innen zur gesellschaftlichen Wahrnehmung, Relevanz, Entwicklung und Einbettung von KI
- Wissenschaftliche Expertisen aus unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Perspektiven, die ein realistisches Bild der gesellschaftlichen Wirkungen, Einbettungsmöglichkeiten und Folgen des Einsatzes von KI zeichnen
Während die wissenschaftlichen Expertisen das Thema „KI, Mensch, Gesellschaft“ breit abdecken und an zentralen Punkten in die Tiefe gehen, entwickeln die empirischen Fallstudien einen gehaltvollen praxisorientierten Zugang. Die qualitativen Expert:inneninterviews und die quantitative Umfrage unterfüttern und ergänzen die Fragestellungen des Projekts. Alle drei Projektstränge stehen in einem engen Austausch und bilden einen gemeinsamen Forschungszusammenhang.
KI-Atlas
mit Gestaltungsfeldern und Reflexionsinstrument
Struktur und Thematiken des KI-Atlas
Ergebnisse
Die Erkenntnisse werden zu einem KI-Atlas zusammengeführt. Der Atlas gibt einen fundierten Einblick in wesentliche Dynamiken, Folgen und Einbettungsmöglichkeiten von KI in gesellschaftlichen Zusammenhängen. Auf diese Weise bietet er Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der interessierten Öffentlichkeit Orientierung in gesellschaftsbezogenen KI-Fragen und liefert fundiertes sozialwissenschaftliches Wissen für KI-bezogene Entscheidungs- und Reflexionsprozesse. Der KI-Atlas besteht aus den folgenden Teilen:
- Zusammengefasste Ergebnisse der Expertisen zu zentralen Fragen rund um den Einsatz und die Folgen von KI in der Gesellschaft
- Realistische Anwendungen, Wirkungen und Szenarien von KI mit Blick auf Individuum und Organisation
- Zusammengefasste Ergebnisse der partizipativ angelegten qualitativen und quantitativen Befragungen von Expert:innen und Bürger:innen rund um die Wahrnehmung, Entwicklung, Anwendung und Einbettung von KI
- Ein mehrdimensionales Bewertungs- und Reflexionsinstrument für die Anwendung, Entwicklung und Einbettung von KI in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen und Ebenen
- Ein empirisch fundiertes Thesenpapier zu einem ganzheitlichen Verständnis von KI, Mensch und Gesellschaft
Koordinationsteam
Dr. Michael Heinlein
Wissenschaftler am ISF München
Dr. Michael Heinlein ist Arbeits- und Wissenssoziologe und seit 2018 Wissenschaftler am ISF München. Er arbeitete zuvor an den Universitäten München, Erlangen-Nürnberg und Koblenz-Landau u.a. als Vertretungsprofessor für Allgemeine Soziologie. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen insbesondere die Digitalisierung von Arbeit und Organisationen, die Sozialität von Künstlicher Intelligenz, die soziotechnische Praxis von Menschen und Maschinen sowie Wissen und Gedächtnis.
Dr. Norbert Huchler
Wissenschaftler am ISF München
Dr. Norbert Huchler ist Wissenschaftler und Vorstandsmitglied am ISF München. Als Arbeitssoziologe forscht er zum Zusammenspiel von Mensch, Technik, Organisation und Gesellschaft sowie zur zukunftsfähigen Gestaltung von Arbeit im Wandel. Er ist an verschiedenen Universitäten in der Lehre tätig, Gutachter für Projektträger und die Forschungsförderung sowie Mitglied in diversen Beiräten – u.a. Mitglied der BMBF Plattform „Lernende Systeme. Plattform für künstliche Intelligenz“ und im Steuerungskreis der Offensive Mittelstand.
Samuel Rieger
Wissenschaftliche Hilfskraft am ISF München
Samuel Rieger ist wissenschaftliche Hilfskraft am ISF München und hat Politikwissenschaft BA sowie Soziologie MA an der LMU München studiert. Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit liegen in der Kritischen Theorie der Gesellschaft, dem Neoliberalismus, der Subjekt-Theorie, der Zukunft der Arbeit und dem Mensch-Technik-Verhältnis.
Regina Wittal
Wissenschaftliche Hilfskraft am ISF München
Regina Wittal ist wissenschaftliche Hilfskraft am ISF München und hat Soziale Arbeit BA und Management für Sozial- und Gesundheitsbetriebe MA an der KSH München studiert. In ihrer Forschungstätigkeit beschäftigt sie sich insbesondere mit der Beschaffenheit und Erfahrbarkeit von Virtualität, dem Kompetenz- und Wissensmanagement sowie der lernförderlichen Gestaltung von VR.
Mehr Informationen zum Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (ISF München) finden Sie hier.