Thesenpapier

Das Thesenpapier des Projekts KIMeGe schärft den Blick für soziale und gesellschaftliche Folgen von KI. Es nimmt geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche sowie juristische Standpunkte ein, berücksichtigt dabei aber auch mediale und künstlerische Darstellungen und die damit verbundenen Zuschreibungen. Das bedeutet: Es begreift KI nicht bloß als Technologie, die lediglich angewandt und benutzt wird. KI wird vielmehr als eine menschengemachte, das heißt, als eine spezifischen Interessen unterworfene und sozial geformte Technologie begriffen, deren Folgen und Wirkungen teils entwicklungsseitig vorbereitet sind, teils in Aushandlungsprozessen geformt werden und sich teils jedoch erst in der konkreten Nutzung manifestieren.

Die Thesen sind work in progress und dienen dazu, geistes- und sozialwissenschaftliche Zugänge zu KI zu erschließen und erste Erträge dieser Zugänge zu markieren. Dazu gehört, unterbelichtete Aspekte und Lücken in der öffentlichen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit KI zu identifizieren und inhaltlich zu füllen. Das Thesenpapier beansprucht infolgedessen nicht, sämtliche Aspekte von KI aufzugreifen und vollumfänglich zu beschreiben. Dokumentiert werden die Gesichtspunkte und Facetten, die sich im Forschungsverbund als politisch und gesellschaftlich drängend und für bestehende Forschungskontexte als anschlussfähig erwiesen haben.

Veröffentlicht werden die Thesen mit dem Ziel, einen Anstoß zu geben für die Reflexion und Diskussion dieser Technologie mitsamt ihren gesehenen und ungesehenen, erwünschten und unerwünschten, manifesten und latenten Folgen. Damit soll zu einer sozial nachhaltigen Gestaltung von KI beigetragen werden. Im Diskurs über diese Thesen schärft sich der Blick weiter. Denn letztlich geht es um eine Frage, die nur gemeinsam beantwortet werden kann: Mit welchen Technologien wollen wir auf welche Weise leben?